Stalingrad

Stalingrad
Wolgograd

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Sta|lin|grad:
1925–1961 Name von Wolgograd.

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Stalingrad,
 
1925-61 Name der russischen Stadt Wolgograd. - Die Schlacht um Stalingrad (Ende August 1942 bis Anfang Februar 1943) war eine der bedeutendsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs; sie entwickelte sich aus der Absicht Hitlers, den deutschen Vorstoß ins Kaukasusgebiet im Sommer 1942 durch Besetzung der Landbrücke zwischen Don und Wolga bei Stalingrad abzusichern und Stalingrad selbst als Rüstungs- und Verkehrszentrum auszuschalten, sowie aus der Entschlossenheit Stalins, keine weiteren Gebietsverluste hinzunehmen. Je länger die Schlacht dauerte, desto mehr wurde sie für Hitler und Stalin zu einer Prestigefrage.
 
Nachdem am 23. 8. 1942 erste Teile der von General F. Paulus geführten 6. Armee in den Nordteil von Stalingrad eingedrungen waren, konnten die deutschen Truppen bis Mitte November fast neun Zehntel der Stadt erobern; ein kleiner Teil an der Wolga wurde weiterhin von der 62. sowjetischen Armee (General W. I. Tschujkow) gehalten. Am 19. 11. 1942 begann nordwestlich von Stalingrad, einen Tag später südlich davon eine sowjetische Großoffensive, in deren Verlauf die 6. Armee am 22. 11. eingeschlossen wurde (Zusammentreffen zweier sowjetischen Stoßkeile bei Kalatsch am Don). Hitler befahl der Armee, sich »einzuigeln« und Entsatz von außen abzuwarten; nachdem der Vorstoß der deutschen 4. Panzerarmee (12.-23. 12.) gescheitert war, begann am 10. 1. 1943 die sowjetische Offensive zur Zerschlagung des Kessels; am 25. 1. wurde er in zwei Teile gespalten. Am 31. 1. kapitulierte der Großteil der Truppen im Süd-Kessel (nachdem sich Paulus mit seinem Stab ergeben hatte), zwei Tage später General Karl Strecker (* 1884, ✝ 1973) im Nord-Kessel. Sowohl über die Zahl der eingeschlossenen Truppen als auch über die der Verluste und der Gefangenen gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Meist wird davon ausgegangen, dass sich zu Anfang mindestens 250 000 Mann im Kessel befanden (20 deutsche und zwei rumän. Divisionen). Bis Ende Januar 1943 konnten knapp 34 000 Verwundete und Spezialisten ausgeflogen werden. Nach sowjetischen Angaben gerieten insgesamt rd. 110 000 Soldaten in Gefangenschaft (davon 91 000 am 31. 1./2. 2.) und fand man rd. 140 000 tote Gegner (Deutsche und deren Verbündete sowie russische Hilfswillige) auf dem Schlachtfeld. Da die Zahl der auf deutscher Seite gefallenen beziehungsweise gestorbenen Soldaten nach realistischen Schätzungen etwa 60 000 beträgt, dürfte die Gefangenenzahl erheblich höher gewesen sein. Über die sowjetischen Verluste sind keine genauen Angaben gemacht worden. Von den deutschen Kriegsgefangenen kehrten nur etwa 6 000 zurück.
 
 
W. Görlitz: Paulus: »Ich stehe hier auf Befehl!«. Lebensweg des Generalfeldmarschalls Friedrich Paulus (1960);
 W. Berg: Verdun, S. Ein nachdenkl. Vergleich (1977);
 J. Piekałkiewicz: S. Anatomie einer Schlacht (1977);
 M. Kehrig: S. Analyse u. Dokumentation einer Schlacht (31979);
 P. Carell: S. Sieg u. Untergang der 6. Armee (31993);
 
S. Ereignis, Wirkung, Symbol, hg. v. J. Förster (21993);
 
S. Mythos u. Wirklichkeit einer Schlacht, hg. v. W. Wette u. G. R. Ueberschär (9.-11. Tsd. 1993).

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Sta|lin|grad: 1925-1961 Name von Wolgograd.

Universal-Lexikon. 2012.

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